ChemTics

Gegründet aus einer Idee von Tobias Göcke, möchte das Team hinter ChemTics, das Thema Chemieunterricht auf ein neues Level bringen. Durch den webbasierten Chemiebaukasten kann jeder an seinem PC herumexperimentieren und lernt somit auf einfache Art Was und Wie miteinander reagiert, ohne die eigene Wohnung oder Gesundheit zu gefährden.

Tobias und sein Team durfte ich bei einem von vielen Tweetups in Dresden kennenlernen und freu mich, dass die Idee mehr und mehr Gestalt annimmt. Außerdem freut es mich, dass er die Zeit gefunden hat um über sein Startup zu sprechen.

Kannst du dich kurz, für die Menschen, die dich noch nicht kennen, vorstellen?

Tobias_Goecke_ChemTicsMeine Name ist Tobias Göcke und ich studiere Chemieingenieurwesen an der Technischen Universität Dresden. Durch mein Studium, der Realisierung verschiedener Projekte und durch Auslandssemester habe ich unterschiedliche Erfahrungen im chemischen Bereich gemacht. Diese Erfahrungen bspw. aus dem ChemCar Wettbewerb 2012  und das Wissen über Simulationen mit Hilfe eines Hochleistungsrechners und der Modellierung von u.a. chemischen Reaktionen führten zu verschiedenen Produktkonzepten und der Idee von ChemTics.

Was genau ist bzw. macht „ChemTics“ ?

ChemTics erstellt zwei Produkte während des EXIST Gründungsstipendiums. Das erste Produkt ist der webbasierte Chemiebaukasten. Wissenswert ist, wie der webbasierte Chemiebaukasten aufgebaut ist. Er besteht aus drei Bestandteilen:

  1. einer Web-Plattform,
  2. einem Simulator und
  3. Lehrinhalten (sogenannte Reaktionspakte).

Der webbasierte Chemiebaukasten ermöglicht das Lernen von chemischen Sachverhalten mit unterschiedlichsten Medien. Erreicht werden soll eine passgenaue Unterstützung des individuellen Lernverhaltens, des Lerntyps und der Nutzergewohnheit. Zusätzlich werden mit Hilfe des interaktiven Lehrinhaltes und der adaptiven Webplattform Wissenslücken erkannt, um den Nutzer zu entlasten (Lernempfehlungen). Ziel ist den Lerndruck und den Lernstress zu verringern.

Das zweite Produkt ist das Reaktionsmodul. Damit will ChemTics kostengünstig das individuelle Experimentieren für Kinder, Eltern, Lehrer/innen und Professoren/innen im Fach Chemie sowie den Bereich der Nachhilfe im Fach Chemie ermöglichen. Das simulationsgestützte Experimentieren unterstützt den Ansatz des forschenden Lernens, was die Chemie bewusst erlebbar und schnell begreifbar machen wird. Denn am Ende gilt: Chemie macht Spaß!

Was war deine Motivation zu gründen?

Ich sehe das Gründen als Instrument eigene Ideen und eigene Projekte erfolgreich umzusetzen. Meine Motivation liegt in der Überzeugung, dass mit engagierten Gründer/innen der Wirtschaftsstandort Deutschland und Europa einer besseren Zukunft entgegensehen kann. Außerdem wird das Team von ChemTics nicht nur das Lernen verändern, sondern die Welt ein wenig besser machen können.

Was hat dich bisher am meisten beeindruckt im Bezug auf deine Gründung?

Am stärksten beeindruckt hat mich die Zusammenarbeit mit meinem Team. Durch die Motivation und den Willen den Spaß in die Lehre der Chemie zurückzubringen, konnten wir viele Herausforderungen bereits meistern. Deshalb sehe ich mit voller Zuversicht in die kommenden Jahre.

Wie geht’s weiter mit „ChemTics“?

Das gesamte Team fokussiert sich auf Grund des EXIST Gründungsstipendiums auf die Realisierung der beiden bereits genannten Produkte. Aktuell werden die Prototypen erstellt, welche bestens vorankommen.

Damit will das ChemTics Team sehr zügig die erste öffentliche Beta-Version entwickeln, da uns zahlreiche Anfragen aus Deutschland und der Schweiz erreichen. Diese Anfragen bekräftigen den Markteintritt von ChemTics, der für Deutschland, Österreich und die Schweiz (D-A-CH) für Mitte des Jahres geplant ist. Bis dahin will das Team von ChemTics intensiv mit Lehrenden und Lernenden aus Schulen und Universitäten die beiden Produkte gemeinsam für den späteren Einsatz entwickeln. Aktuell bietet ChemTics dafür auch attraktive Karriere-Chancen an.

Was ist dein ultimativer Tipp für diejenigen die selber über’s Gründen nachdenken?

Ich habe keinen allgemeinen Tipp, der jedem Helfen kann. Jedes Produkt und jede Idee braucht eine spezielle Herangehensweise, um diese erfolgreich umzusetzen. Aber ich möchte die Gelegenheit nutzen etwas zu der Angst des Scheiterns und dem Ansehen von StartUps in der Gesellschaft zu sagen.

Wenn man die StartUp Szene und große Industriefirmen miteinander vergleicht, stellt man fest, dass sich diese kaum unterscheiden. Auch in etablierten Industriefirmen werden Ideen und Innovationen umgesetzt, neue Produkte entwickelt oder Prozesse optimiert. Wenn dann die Produkte, bspw. vom Markt nicht nachgefragt werden, müssen auch hier notwendige  Schritte unternommen werden.

Diese Vorgehensweisen werden auch in einer StartUp Szene vollzogen. Es werden Ideen und Konzepte entwickelt und neue Technologien geschaffen. Aus diesen Entwicklungen resultieren Produkte, die entweder erfolgreich sind oder nicht. Die Gefahr des Scheiterns sehe ich somit als Chance der Gesellschaft neue Produkte und Konzepte schnell zu testen. Dies muss auch notwendige Unterstützung erfahren, denn StartUps und große Firmen haben einen entscheidenen Unterschied. Dieser liegt in der Geschwindigkeit und der Möglichkeit neue Technologien einzuführen, als auch neue und innovative Produkte bis zur Marktreife zu entwickeln und für den Markt nutzbar zu machen. Somit werden gerade StartUps einen großen Anteil zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrien leisten können.

Gerade der Wirtschaftsstandort Europa birgt hohe Risiken. In Europa herrscht im Vergleich zu Asien ein sehr langsames Wirtschaftswachstum. Auch der steigende Preisdruck, hohe Produktionskosten und Kosten für F&E sind nachteilig für den Standort und stellen die Herausforderungen an europäische Industrien und somit der Politik dar.

StartUps sind unsere Innovationsmotoren und sollten in der europäischen Gesellschaft die notwendige Unterstützung erfahren. Hier möchte ich bspw. fehlende Investments und den fehlenden gesellschaftlichen Rückhalt für Gründerinnen und Gründer anmahnen. Dabei ist gerade die Politik gefragt, die Leistungen von StartUps anzuerkennen und bspw. den Bürokratieabbau für StartUps voranzutreiben.

Den Herausforderungen zum Trotz möchte ich dich ermutigen das Instrument StartUp für deine nächste Idee zu nutzen.

Danke Tobias für deine Antworten auf die altbekannten Fragen und deine Sicht der Dinge im Bezug auf das Thema „Scheitern“.

Falls ihr ChemTics ausprobieren wollt, dann meldet euch doch einfach beim Newsletter an und erfahrt als Erste wann es losgeht. So was wie ChemTics hätte mir sicher so manche 4 in Chemie erspart.

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UPDATE Chemtics heißt mittlerweile SupraTix.

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