Bike Citizens

Schaut man sich die Nachrichten an, stellt man fest, dass Fahrradfahrer gefährlich leben. Schließlich birgt der Straßenverkehr unzählige Gefahrenquellen. Mit der App der Bike Citizens können Radfahrer ihre Routen planen und bekommen Wege gezeigt, die besser geeignet sind als stark befahrene Bundesstraßen.

Andreas Stückl, Co-Gründer des österreichischen Startups Bike Citizens gibt ein paar Ein- und Ausblicke.

Könnt ihr euch, für die Menschen, die euch noch nicht kennen, vorstellen? Was genau ist bzw. macht Bike Citizens?

Bike Citizens (vormals BikeCityGuide) wurde vor 5 Jahren von Daniel Kofler und mir mit der Idee gegründet, eine Fahrrad-App für die Stadt zu entwickeln. Zu diesem Zeitpunkt waren wir beide Fahrradkuriere und kennen daher die Probleme vieler Fahrradfahrer. Als Bike Citizens setzen wir auf die aktuellen Megatrends Digitalisierung und Urbanisierung, kombiniert mit den Herausforderungen der Mobilität und bieten Städten und Unternehmen mit unserem Know-how und unserer App, Lösungen für diese Herausforderungen. Mittlerweile umfasst das Team von Bike Citizens rund 25 Mitarbeiter mit Standorten in Graz und Berlin. In der Fahrrad-App sind bereits mehr als 350 Städte in Europa, Australien und den USA verfügbar, Anzahl steigend.

Andreas Stückl - Co-Gründer der Bike Citizens

Andreas Stückl – Co-Gründer der Bike Citizens

Worauf wir ebenfalls sehr stolz sind: die universelle Smartphone-Fahrradhalterung „Finn“ hat sich zum absoluten Verkaufsschlager etabliert und bereits einige Preise abgeräumt, zuletzt den „Eurobike Award 2015“. In drei Jahren wurde „Finn“ bereits über 350.000 Mal in Länder aus der ganzen Welt verkauft. Das Besondere an „Finn“, er ist „made in Austria“, wird aus hochwertigem Silikon hergestellt und hält durch das flexible Design Smartphones aller Größen sicher und fest am Lenker.

Darüber hinaus haben wir Ende 2015 unseren Online-Shop gestartet, wo wir unterschiedliche Produkte für urbane Radfahrer vertreiben – selbstverständlich alle vorab vom Bike Citizens Team unter die Lupe genommen und getestet. Hier wächst die Produktpalette stetig und auch die App überzeugt laufend mit neuen Features, etwa einer persönlichen Heatmap der gefahrenen Kilometer. Diese Aufzeichnungen kommen in weiterer Folge auch der Stadtplanung zugute, denn sie zeigen auf, wann und wo die meisten Radfahrer unterwegs sind.

Auch bei Bike Citizens intern hat sich einiges getan. Wir haben 2015 ein neues Firmenkonzept etabliert: die 4-Tages-Woche. Für diesen Schritt wurden wir 2015 mit dem „New Work Award“ von Xing ausgezeichnet. Durch die verkürzte Arbeitswoche wird Effizienz und Effektivität stärker gelebt und nebenbei natürlich auch die Work-Life-Balance aller Mitarbeiter gesteigert.

 Was war eure Motivation zu gründen?

Wir haben das große Potenzial, das hinter unserer Idee sowie dem Nutzen einer Fahrrad-App zur Navigation in der Stadt steckt gesehen und waren überzeugt, hiermit etwas Langfristiges zu schaffen. Durch unsere Tätigkeit als Fahrradkuriere konnten wir bereits eine gute Wissens-Basis abbilden, doch die technische Komponente fehlte. Sobald dieser Aspekt geklärt war und wir Mihai an Bord hatten, konnten wir mit der Umsetzung starten.

Was hat euch bisher am meisten beeindruckt im Bezug auf eure Gründung?

Verschiedene Tatsachen:

  • wie viel machbar ist mit einer Idee und spärlicher finanzieller Grundausstattung
  • wie schnell ein Team wachsen kann und die Zeit vergeht
  • die schnell erlangte Reputation in Fachkreisen

Wie geht’s weiter mit Bike Citizens?

Derzeit arbeiten wir mit Wien, Bremen und der englischen Stadt Coventry eng als Partnerstädte zusammen, die auf die Bike Citizens Daten zurückgreifen. In Zukunft sollen noch weitere internationale Städte folgen.

Bike Citizens engagiert sich stark im Bereich Forschung und Entwicklung und setzt Projekte zu Themen wie „Gamification“ um, also mithilfe spielerischer Anreizsysteme anerzogene Gewohnheiten im Mobilitätsverhalten zu verändern. So auch bei unserem aktuellen Projekt, gemeinsam mit der European Space Agency (ESA). 2015 wurde mit der Europäischen Weltraumorganisation, im Rahmen einer Machbarkeitsstudie des ESA Artes Integrated Applications Promotion Programme, ein neues Projekt gestartet – das Bike Benefit Programm. Das Projekt startet im Mai 2016 mit der Testphase und schafft Anreize, um Radfahren für Menschen noch attraktiver zu gestalten.

Was ist euer ultimativer Tipp für diejenigen die selber über’s Gründen nachdenken?

Don‘t think too much about it – do it! Niemand hat die Weisheit mit Löffeln gefressen. Holt euch Mentoren, lasst euch in den Bereichen helfen, in denen ihr unsicher seid. Es gibt da draußen genügend Menschen, die gern ihr Wissen transferieren.

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Danke Andreas, für den Einblick in die Bike Citizens.

Ihr wollt auf dem Laufenden bleiben, was die Bike Citizens so machen? Dann schaut auf der Facebook-Seite vorbei.

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