Drei Wünsche für ein gesundes Startup-Jahr 2018

2017 war für den High-Tech Gründerfonds sehr erfolgreich: Uns sind nicht nur große Exits, wie beispielsweise bei der Rigontec GmbH in Höhe von 465 Millionen Euro , gelungen. Wir haben auch unseren dritten Fonds gestartet, der uns mit 28 Investoren aus der Privatwirtschaft und einem geschätzten Volumen von 310 Millionen Euro noch flexibler und marktkonformer investieren lässt.

Doch auch wenn wir sehr zufrieden auf das letzte Jahr zurückblicken, bleiben einige Wünsche unerfüllt. Sie richten sich weniger an den Weihnachtsmann, als vielmehr an den Gründerstandort Deutschland:

1. Mehr Beachtung für die Gründerszene in Europa und Deutschland!

Jeden Tag lesen wir Meldungen über die neuesten Entwicklungen im Silicon Valley. Zur Inspiration reisen Digitalentscheider renommierter Unternehmen immer häufiger nach Kalifornien und kehren begeistert vom dortigen Startup-Spirit zurück. Für 2018 wünschen wir uns, dass die Erfolgsgeschichten aus Europa und Deutschland stärker in den Fokus rücken. Die deutsche Startup-Szene ist kerngesund, innovativ, erfolgreich – und noch immer unterschätzt. Dabei zeigen Gründer wie Dr. Claudia Ulbrich von Cardior , Jochen Schwill von Next Kraftwerke und Lea Lange von Juniqe gemeinsam mit unseren Investment-Managern, wie Innovation auch hierzulande hervorragend funktioniert.

2. Mehr Mut für Gründer – und gerade Gründerinnen!

Dennoch hinkt Europa Nordamerika oder auch Asien in einem Punkt hinterher: Der Anzahl der Gründungen. Während dort 13 Prozent der erwachsenen Bevölkerung Entrepreneure sind, sind es hierzulande nur geschätzte 7,8 Prozent, so der European Startup Monitor . Aus unserer Sicht fehlt es uns jedoch nicht an guten Ideen oder klugen Köpfen – sondern an Mut, den Schritt in die Gründung zu wagen. Im nächsten Jahr würden wir gern mehr davon sehen – und unterstützen dabei natürlich vor allem Gründer tatkräftig, die ganz am Anfang ihres Weges stehen. Mit Geld, unserem großen, internationalen Netzwerk, aber vor allem als kontinuierlicher Sparringspartner. Und dass wir gerade im weiblichen Bereich mehr „Role-Models“ brauchen, haben Dr. Chiara Sommer und Lea Lange im ausführlichen Interview mit Startup-Valley sowie den Netzpiloten auf den Punkt gebracht.

3. (Noch) Mehr Brücken zwischen Old und New Economy

Die Tendenz ist sehr erfreulich: Wir beobachten verstärkt, dass sowohl Mittelständler wie zum Beispiel STIHL als auch große Unternehmen den Schulterschluss mit Startups suchen. Sie fungieren für Sie als Innovationshub, Frischzellenkur, Katalysator oder Kooperationspartner. Dennoch blitzt die Angst, von Startups überholt oder gar ausgestochen zu werden, immer wieder auf, in einigen Industrien stärker als in anderen. Dabei haben gerade die Branchen, in denen die Furcht vor der Disruption besonders groß war, gezeigt, dass es nicht ein „wir“ gegen „die“ sein muss. In gewachsenen Konzernstrukturen fällt Innovation nicht so leicht. Junge Unternehmen verfügen nicht über den Marktzugang, den sie für langfristigen Erfolg benötigen. Genau hier liegt ungenutztes Potential, das im nächsten Jahr hoffentlich besser genutzt wird!

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Sicherlich ist es viel von 2018 verlangt, dass es all diese Wünsche erfüllt – kaum hat es begonnen, richten sich schön höchste Erwartungen an das junge Jahr. Dabei zählt am Ende doch nur eines: Gesundheit. Und gesund ist die deutsche Startup-Szene auf jeden Fall schon jetzt.

Arbeiten wir gemeinsam daran, dass es so bleibt!

Über den Autor

Dr. Michael Brandkamp ist Geschäftsführer des High-Tech Gründerfonds und seit über 20 Jahren in der Finanzierung von jungen High-Tech Start-ups aktiv, davon gut sechs Jahre in der Berliner Gründerszene. Inzwischen hat er in eine sehr große Vielzahl von Start-ups investiert und erfolgreiche Exits begleitet.

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