KIEZEKATZE – hyperlokale Nachrichten aus dem Kiez

Nachbarschaftscommunities sind nichts Neues. Bringt man aber noch Bürgerjournalismus und Werbung für lokale Geschäfte mit ins Spiel, erhält man eine hyperlokale Plattform. Mit KIEZEKATZE aus Berlin ist kürzlich eine derartige Community ans Netz gegangen.

Dietmar Zipfel hat seinen sicheren Job aufgegeben, um die Idee hinter KIEZKATZE zu verfolgen und berichtet von seinen Erfahrungen mit Berliner Fördermitteln.

Kannst du dich, für die Menschen, die dich noch nicht kennen, vorstellen?

Ja, sehr gerne. Mein Name ist Dietmar Zipfel. Ich bin der Gründer von KIEZEKATZE.BERLIN, dem lokalen Infohub für Nachrichten aus Deinen Kiez. Ich habe bis Ende letzten Jahres als Projektmanager Social Media bei der T-Systems gearbeitet. Im Januar habe ich dann nach 22 Jahren Telekom Konzern den Schritt in die Selbständigkeit gewagt.

dietmar-zipfel-kiezekatze

Gründer der KIEZEKATZE: Dietmar Zipfel.

Was genau ist bzw. macht KIEZEKATZE?

Kiezekatze ist ein Schmelztiegel für alle hyperlokalen Informationen und Services. Wir sammeln aktuelle Nachrichten, Termine, Kleinanzeigen und viele andere Informationen, die Deine Nachbarschaft betreffen aus den Weiten des Internet zusammen und stellen sie auf KIEZEKATZE pro Kiez zur Verfügung. Das können geplante Straßenbaumaßnahmen sein oder neueste Informationen zu Schulstandorten, Informationen zu Einbrüchen, lokale Kleinanzeigen aber auch Verlorenes oder Gefundenes. Vieles davon ist schon auf vielen verteilten Orten wie zum Beispiel Plattformen der örtlichen Verwaltungen im Internet, Google Traffic, Ebay Kleinanzeigen und vielen mehr vorhanden, für den Nachbarn aber schwer überschaubar und auffindbar. Bei uns findet man alles lokale relevante an einer Stelle, ohne suchen zu müssen.

Zusätzlich können die Themen dann noch kommentiert und diskutiert werden und eigene Inhalte von Nachbarn veröffentlicht werden. Das können zum Beispiel Terminhinweise zu kleinen Garagenflohmärkten sein oder Kuriositäten aus dem Kiez, die gleich per App mit Bild veröffentlicht werden.

Wer möchte findet bei uns auch lokale Sonderangebote der örtlichen kleinen Geschäfte, was den lokalen Handel und die Kiezkultur stärkt.

Was war deine Motivation zu gründen?

Schon kurz nach dem Abitur habe ich einen Brötchen Lieferdienst gegründet und mit dem Auto meiner Mutter Samstags früh Brötchen in der Nachbarschaft ausgefahren. Es hat mich schon immer gereizt, eigene Geschäftsideen umzusetzen und Dinge anders und besser zu machen als andere. Diese Kreativität konnte ich zwar erstaunlich weit bei der Deutschen Telekom ausleben, bin aber schließlich doch irgendwann an die Grenzen von Unternehmenspolitik und internen Machtstrukturen gestoßen.

Als ich dann neben dem Job eine kleine Nachbarschaftsplattform in Berlin Heiligensee aufgebaut hatte und diese so erfolgreich wurde, dass ich die ersten Geschäftskunden mit einem bezahlten Geschäftseintrag gewinnen konnte, gab es kein Halten mehr und ich wollte wenigstens versucht haben, diese Idee einer lokalen Community umzusetzen. Die Anfänge der ersten Plattform lagen übrigens lange vor Plattformen wie nebenan.de und ähnlichen Unternehmen.

Wie die Katze, die durch den Kiez streift, weiß KIEZEKATZE immer was gerade in der Nachbarschaft passiert.

Wie die Katze, die durch den Kiez streift, weiß KIEZEKATZE immer was gerade in der Nachbarschaft passiert.

Was hat dich bisher am meisten beeindruckt im Bezug auf deine Gründung?

Ich war überrascht, welche gute Coaching Unterstützung man in Berlin als Startup bekommen kann. Aktuell werden 80% der Kosten meines Marketingcoaches und meines Finanzcoaches von der Investitionsbank Berlin bezahlt. Dass das ein reiner Zuschuss ohne Gegenleistung ist, hat mich nochmals überrascht. Natürlich muss man vorher mit einem plausiblen Geschäftsmodell überzeugen. So ein professionelles Coaching hilft einem gerade als Einzelgründer strukturiert vorzugehen und manchen Fehler zu vermeiden.

Wie geht’s weiter mit KIEZEKATZE?

Wir weiten aktuell die Plattform auf 11 Ortsteile in Berlin aus, migrieren Heiligensee auch endlich auf die neue Plattform, bringen die zweite Version der KIEZEKATZE App für iOS heraus, entwickeln eine App für Android und vermarkten das Angebot der Geschäftseinträge für kleine Geschäfte.

In Zukunft auch als KIEZEKATZE-App verfügbar

In Zukunft auch als KIEZEKATZE-App verfügbar

Was ist dein ultimativer Tipp für diejenigen die selber übers Gründen nachdenken?

Neben den üblichen Startup Tipps, die man schon tausendmal gelesen hat, empfehle ich, seinen eigenen Stärken zu vertrauen und darauf aufbauend einen eigenen Weg zum Erfolg zu finden. Denn mit „best practice“ kann man nur fast so gut sein wie die anderen und niemals der Beste werden.

Anzeigen

Danke für deine Antworten Dietmar.

Wenn ihr wissen wollt, wie es weitergeht und wann euer Berliner Kiez von der KIEZEKATZE besucht wird, dann schaut am besten auf der Facebook Seite vorbei.

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert