Spendesk – Mehr Kontrolle für die Buchhaltung

Wer schon einmal die Reisekostenabrechnung in einem Unternehmen machen musste, weiß, was da an Aufwand dahinter steckt. Quittung hier, Beleg da – eine nerviger Prozess für Mitarbeiter und Buchhalter. Spendesk will das ändern.

Rodolphe Ardant, CEO des französischen Startups, erzählt im Interview über seine Erfahrungen als Gründer und wie sein Startup das Finanzteam und die Mitarbeiter entlasten will.

Kannst du dich, für alle, die euch noch nicht kennen, vorstellen?

Mein Name ist Rodolphe und ich bin der Mitgründer und CEO von Spendesk. Ich bin Franzose, 34 Jahre alt, glücklicher Vater und war schon immer Entrepreneur.

Spendesk CEO und Ex-Drivy COO Rodolphe Ardant

Spendesk CEO und Ex-Drivy COO Rodolphe Ardant

Kurz nach meinem Studium habe ich meine erste Firma namens Wozaik gegründet. Diese habe ich im April 2013 an die Solocal Group, quasi dem französischen Pendant der Gelben Seiten, verkauft. Durch den iterativen Aufbau unserer Idee und schlussendlich dem Verkauf dieser “Leadgewinnungsmaschine” konnte ich den „Start“-Teil eines Startups kennenlernen und da ich auch einen Einblick in die „up“ Phase haben wollte, war ich COO von Drivy für ein Jahr.

Was genau ist bzw. macht Spendesk?

Spendesk ist eine End-to-End-Lösung, um Unternehmen bei der Kontrolle und der Verwaltung von Ausgaben, die durch Mitarbeiter anfallen, zu helfen. Mit Spendesk können CFOs und Buchhalter virtuelle und physische Kreditkarten für ihre Mitarbeiter generieren und diese problemlos verwalten. Das Finanzteam behält somit die Kontrolle und Mitarbeiter können ihre Arbeit erledigen.

Was war eure Motivation zu gründen?

Durch meine bisherigen Erfahrungen wurde mir klar, dass der Prozess, Dienstausgaben abzurechnen, nicht mehr zeitgemäß ist. Die Mitarbeiter, die regelmäßig Spesen abrechnen müssen, durchlaufen zum Teil einen langen und mühseligen Prozess:

Zuerst müssen sie mit ihrem Vorgesetzen sprechen, um sich im Anschluss vom CFO bzw. Buchhalter eine Firmenkreditkarte zu holen. Am Ende wartet dann der Papierkram in Form von Belegen und Abrechnungen darauf, sortiert und abgegeben zu werden.

Auf der anderen Seite haben CFOs und Buchhalter nicht die gewünschte Kontrolle über die Firmenkarte. Daraus ergibt sich ein zentralisierter und produktivitätshemmender Prozess. Aus diesem Grund haben wir Spendesk gegründet. Unser Ziel ist es, ein ultimatives Zahlungsmittel für Unternehmen zu schaffen. Wir wollen Mitarbeitern die notwendige Freiheit und dem Finanzteam die Kontrolle geben, die sie benötigen.

Was hat euch bisher am meisten beeindruckt im Bezug auf eure Gründung?

Als wir Spendesk gestartet haben, wussten wir, dass wir einen Schmerzpunkt vieler Unternehmen angehen. Uns war aber auch klar, dass das Thema Zahlungen bzw. Geld ein wirklich heikles Thema für Unternehmen ist. CEOs bzw. CFOs fällt es immer schwer, ein neues Produkt in diesem Bereich einzuführen.

Was mich am meisten beeindruckt hat, war die Annahme von Spendesk unter unseren Nutzern. Egal ob Startup oder großes Unternehmen: Die Mitarbeiter und das Management haben mit der Einführung  und der Integration von Spendesk in ihre Workflows vollständig ihre Prozesse geändert. Ich bin sehr stolz, dass wir es geschafft haben, dieses Vertrauen so schnell aufzubauen und somit nun Unternehmen dabei helfen zu können, ihrer täglichen Arbeit nachzugehen.

Ein gutes Beispiel ist Webedia (ein internationales Unternehmen mit Sitz in Frankreich und mehr als 1500 Mitarbeitern). Zu Beginn wurde unser Produkt nur auf Konzernebene für einen einmonatigen Test ausgerollt.

Die Teams waren von Anfang an begeistert. Nach dem Monat entschied der CFO, dass Spendesk schnellstmöglich auch in den Tochtergesellschaften eingeführt werden soll. Ich hätte mir nie vorstellen können, dass die Implementierung in einem so großen Unternehmen so schnell gehen kann.

Spendesk bringt mit virtuellen und realen Frmenkreditkarten die Kontrolle und Freiheiten, die Unternehmen benötigen.

Spendesk bringt mit virtuellen und realen Frmenkreditkarten die Kontrolle und Freiheiten, die Unternehmen benötigen.

Wie geht’s weiter mit Spendesk?

Wir wachsen super schnell – wir entwickelten uns von 0 auf 100 Kunden, die bisher mehr als 2 Millionen Euro auf unsere Plattform geladen haben und das Ganze innerhalb von drei Monaten.

Spendesk wurde vor kurzen in Spanien und gerade ganz frisch in Deutschland gestartet. Deutschland ist ein riesiger Markt für uns und hat daher aktuell die höchste Priorität. Aktuell sammeln wir in einer neuen Finanzierungsrunde Geld, damit wir unser Produkt weiter verbessern können und unseren Nutzern, die bestmögliche Erfahrung bieten können. Außerdem möchten wir Spendesk auch für den Rest Europas verfügbar machen.

Was ist euer ultimativer Tipp für diejenigen die selbst übers Gründen nachdenken?

Nach meinem Studium habe ich für mehrere Jahre an meinem ersten Startup Wozaik gearbeitet. Wir habe eine Menge Fehler gemacht, aber genau diese Fehler haben mich das Wichtigste gelehrt: “Teste deine Idee so schnell wie möglich auf dem Markt mit der höchsten Priorität”. Verschwendet keine Monate oder Jahre damit, eine Lösung zu entwickeln ohne den eigentlichen Wert auf dem Markt zu validieren. Auch wenn du eher ein Tech-Typ bist. Vor allem dann, wenn du ein Tech-Typ bist.

Ich persönlich liebe es, beispielsweise Lösungen für technische Probleme zu finden, über neue Funktionen nachzudenken und das Nutzererlebnis zu optimieren. Bei Wozaik habe ich zu lange an einer Lösung gebaut, anstatt mich um die wirklich wichtigen Dinge zu kümmern: Haben wir etwas Nützliches für unsere Kunden geschaffen? Haben wir ein bestimmtes Problem mit der besten Lösung gelöst?

Als Gründer solltest du dich darauf fokussieren, welcher Markt zu deinem Produkt passt. Stell dir selbst folgende Fragen: Löse ich ein Problem für meine Kunden? Wie kann ich schnellstmöglich meine Lösung testen? Das Offensichtlichste ist auch das Wichtigste, was du für dein Startup nicht vergessen solltest: Das Ziel ist es zu verkaufen.

Falls jemand mit mir über sein Startup reden möchte, pingt mich einfach via Mail oder auf Twitter an.

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Danke Rodolphe, für deine Antworten.

Falls ihr wissen wollt, wie es bei Spendesk weitergeht, dann schaut am besten auf der Twitter-Seite von Spendesk vorbei.

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